Seit seiner Erbauung durch Joseph Effner im Jahr 1718 wohnten im Nordflügel von Schloss Nymphenburg Kapuzinermönche, die den Messdienst versahen. Dieser sogenannte Kapuzinerbau bildete das Gegenstück zum Schwaigebau, dem Südende des Schlosses. Später kamen Augustiner Chorfrauen dazu, um die Mädchen zu unterrichten. Ab 1835 übernahmen die Englischen Fräulein diese Aufgabe. Die Ordensfrauen wurden durch die Nationalsozialisten 1937 enteignet, um im Nordflügel das Deutsche Jagdmuseum einzurichten. Für dessen zweiten Bauabschnitt wurde 1939 der Kapuzinerbau abgebrochen. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs verhinderte die Realisierung der geplanten Baumaßnahme.
Kapuzinerbau im nördlichen Schlossensemble (Bildmitte an der Straßenkreuzung), Luftaufnahme um 1910
Ostfassade des Kapuzinerbaus (links angeschnitten), im Hintergrund die neu erbaute Maria-Ward-Schule, um 1912
Maria-Ward-Straße mit Kapuzinerbau, Nord-/Ostfassade, Foto: Hans Schürer, 1937